Aktuelles

Vielstimmig für den Frieden

Rund 4.500 junge Sängerinnen und Sänger aus 18 Ländern haben vom 16. bis 20. Juli in München am 45. internationalen Chorfestival der Pueri Cantores teilgenommen. Unter dem Motto „Cantate Domino – Vielstimmig für den Frieden – #comeandsing“ stand die Musik im Zentrum eines vielfältigen Programms, das Konzerte, Friedensgebete, Gottesdienste, Workshops sowie gemeinsames Singen mit Schulklassen und in sozialen Einrichtungen umfasste. Im Fokus des Festivals stand der Gedanke, mit Musik ein Zeichen des Friedens und des Miteinanders in die Stadt und darüber hinaus zu tragen.

Das Pueri-Cantores Festival wurzelt in der internationalen Bewegung katholischer Kinder- und Jugendchöre, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde, um über die Musik den Frieden zu fördern und Brücken zwischen den Kulturen zu bauen. Besonders betont werden:
- Gemeinschaft und Begegnung: Junge Menschen verschiedener Nationen erleben die verbindende Kraft der Musik und knüpfen Kontakte über Ländergrenzen hinweg.
- Frieden und Solidarität: Durch Konzerte, Gebete und diakonisches Engagement setzen die Chöre sichtbare Zeichen für den Frieden.
- Inklusion und Teilhabe: Auch Menschen mit Einschränkungen wurden durch Auftritte in sozialen Einrichtungen einbezogen; Schulklassen aus München sangen gemeinsam mit den Festivalchören auf dem Marienplatz.
- Spirituelle Heimat: Gottesdienste in unterschiedlichen Sprachen und der gemeinsame Abschlussgottesdienst bildeten die spirituelle Mitte der Veranstaltung.

Den festlichen Abschlussgottesdienst auf dem Marienplatz zelebrierte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. In seiner Predigt hob er die internationale katholische Gemeinschaft als Zeichen der Hoffnung und des Friedens hervor—deutlich gegen Nationalismus, Hass und Spaltung in der Gesellschaft.

Kardinal Marx betonte: „Man kann kein Katholik und zugleich Nationalist sein, kein Katholik sein und andere hassen, kein Katholik sein und Gesellschaften spalten. Das ist nicht möglich!“

Im Zentrum des Glaubens stehe nicht eine Lehre oder Theorie, sondern vielmehr das gemeinsame Fest, der Dialog und das aufrichtige Miteinander auf Augenhöhe. „Alle begegnen sich auf Augenhöhe, singen zusammen, hören aufeinander und reden nicht über den anderen hinweg.“ Die Kirche rief er dazu auf, ein Werkzeug der Versöhnung und Verständigung zu sein. Das Festival habe gezeigt, wie Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich zusammenkommen und feiern können—gerade diese Botschaft sei in der Gegenwart von besonderer Bedeutung.