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Rundfunkgottesdienst mit der Jugendkantorei der Dommusik

Vor dem diözesanen Jugendtagungshaus in Pfünz stehen die blau lackierten Übertragungswagen des Deutschlandfunks, drinnen in der Kapelle justieren Tontechniker noch einige der Mikrofone. In einer Stunde, genau um 10:05 Uhr, wird an einem der Stative das daran befestigte rote Licht angehen – dann startet die Liveübertragung des Gottesdienstes. „Das ist spannend und aufregend, so etwas mal miterleben zu dürfen“, sagt Lucia Schweizer, die schon seit vielen Jahren in der Jugendkantorei, dem Nachwuchschor der Eichstätter Dommusik, singt. Als Kantorin wird sie nach der Schriftlesung gleich souverän einen Soloauftritt bestreiten – und das vor so vielen Zuhörerinnen und Zuhörern. Wenn die Jugendkantorei gewöhnlich bei Gottesdiensten und Konzerten auftritt, hören einige Dutzend oder auch mal ein paar hundert Kirchenbesucher zu. Bei den Gottesdiensten im Deutschlandfunk schalten am Sonntagmorgen hingegen mehr als 400.000 Menschen das Radiogerät ein. Die Anrufe beim Hörertelefon nach der Sendung kommen dieses Mal von Bremen bis Freiburg.
 
Die Längen von gesprochenen Texten und Gebeten, Gemeindeliedern und den Darbietungen der Jugendkantorei sind auf die Sekunde vermessen. Darauf achtet mit der Stoppuhr Domkapitular Reinhard Kürzinger, Rundfunkbeauftragter des Bistums, während der Probe am Vorabend und bei der Übertragung am Sonntag. Nach exakt 55 Minuten muss der letzte Orgelton von Domkantorin Deborah Hödtke verklungen ein. Die Jugendkantorei singt unter der Leitung von Domkapellmeister Manfred Faig „Glorious Kingdom“ von Christian Heiß, „Agnus Dei“ von Nancy Telfer und das „Gloria“ von Christopher Tambling – und soll auch die Gemeinde stimmkräftig unterstützen, denn viele Gläubige passen nicht in die Kapelle. 
 
Inhaltlich gestalten Diözesanjugendseelsorger Korbinian Müller und Pastoralreferentin Cordula Klenk die Messfeier, die am Festtag „Taufe des Herrn“ stattfindet. Als die Sendung startet, begrüßt Cordula Klenk die Hörerinnen und Hörer und stellt ihnen den Ort Pfünz mit dem Römerkastell, der alten Steinbrücke über die Altmühl und dem Schloss mit dem diözesanen Jugendhaus vor – ein wenig touristische Werbung kann nicht schaden. Korbinian Müller erinnert in seiner Predigt an die Pilgerreise des Eichstätter Bistumspatrons Willibald in das Heilige Land. Die Reiseaufzeichnungen Willibalds berichteten von einem Seil, das an der Taufstelle Jesu über den Jordan gespannt war, woran sich die Menschen festhalten konnten, wenn sie in das Wasser stiegen. Wie ein solches Seil sei auch die Taufe, sagt Domvikar Müller: „Sie ist ein Geschehen, an dem Sie sich festhalten können – auch wenn Sie sich im Strom der Zeit mit Ihrem Glauben allein oder verzweifelt vorkommen sollten.“

Text und Bild: Christian Klenk

Unter folgendem Link lässt sich die Veranstaltung nachhören: https://www.deutschlandfunk.de/gottesdienst-dlf-08db970d-100.html